Die liebe Mutterseelesonnig hat zur Blogparade #48stundenalleinerziehend aufgerufen und möchte wissen, wie 48 Stunden im Leben von Alleinerziehenden aussehen. Sie möchte so aufzeigen, wie das Leben von Alleinerziehenden wirklich aussieht, was sie den ganzen Tag so leisten und schaffen. Die schönen und die weniger schönen Seiten. Also zeige ich euch heute mal wie ein ganz normaler Montag und Dienstag bei uns aussehen. Noch bin ich in Elternzeit mit der Miniperle, also muss ich nicht zur Arbeit gehen. Natürlich zählt dies nicht für die Arbeit, die ich so in den Blog stecke…Aber seht selbst:
Montag
7:30 Uhr Der Wecker klingelt. Die Miniperle wird davon wach und möchte ihr Frühstück. Ich stille sie während die Perle neben uns noch eine Runde weiterschnorchelt. Gegen viertel vor 8 wird auch sie munter und schlurft schon einmal ins Badezimmer. Ich stehe wenig später mit der Miniperle auf, wickel sie erst einmal und ziehe sie an. Dann lege ich die Anziehsachen für die Perle raus und ziehe mich selber an. Die Perle trödelt beim Anziehen und anschließendem Zähneputzen und macht ein wenig Quatsch mit der kleinen Schwester. Ich nutze die Zeit in der beide beschäftigt sind für meine eigene Katzenwäsche.
9:00 Uhr Mit etwas Verspätung gehen wir aus dem Haus und ich bringe die Perle zur Kita. Ich unterhalte mich etwas mit den Erziehern und ein paar Mamas, die ich dort treffe. Gegen halb 10 sind die Miniperle und ich wieder zu Hause und ich mache mir erst einmal einen Kaffee. Ich stille die Kleine noch einmal und setze mich dann an den PC während sie auf der Decke neben mir mit ihrem Spielbogen spielt. Ich beantworte ein paar Emails und bereite unsere Reise nach Berlin Ende des Monats vor.
11:00 Uhr Ich habe den Einkaufszettel für den Wocheneinkauf geschrieben und die Wäsche sortiert. Nachdem ich im Keller die Waschmaschine angeschmissen habe fahren wir in die Stadt. Ich muss noch zur Post und in der Buchhandlung ein Geschenk kaufen. Außerdem braucht die Perle neue Unterwäsche, die ich bei C&A günstig finde. Nach einem Stopp beim Supermarkt sind wir gegen
13:00 Uhr wieder zu Hause. Nach einer Stillpause schläft die Kleine etwas und ich versuche etwas Ordnung in die Wohnung zu bekommen. Nur das Staubsaugen muss warten, da ich die Miniperle nicht aufwecken möchte.
Um 14:20 Uhr hole ich die Große wieder von der Kita ab und höre mir an, was sie so zu erzählen hat. Sie bekommt einen kleinen Nachmittagssnack und wir spielen ein paar Runden UNO. Meine Freundin fragt, ob wir uns vielleicht mit ihr und ihrer kleinen Tochter (im Perlenalter) treffen wollen. Also packe ich die Mädels ein, werfe noch schnell die nasse Wäsche aus der Waschmaschine in den Trockner und stelle eine neue Ladung an, und dann fahren wir ins hiesige Familencafe, wo die Mädels spielen, während die Freundin und ich über einem Kaffee etwas quatschen und abwechselnd mit der Miniperle kuscheln.
Gegen 17:00 Uhr sind wir wieder zu Hause. Wir sagen eben der Oma „Hallo“ und die beiden Mädels bleiben eine Weile unten bei ihr, während ich mich um die Wäsche kümmere. Ich habe gerade ein paar Teile gefaltet, als sie wieder vor mir stehen…die Miniperle hat Hunger und meckert deshalb ein wenig. Nachdem sie wieder satt und frisch ist mache ich mich ans Abendessen. Ich bin froh, dass die Perle in der Kita warm isst, so muss ich nicht jeden Abend opulent kochen, aber heute gab es dort wieder nur Süßkram (Pfannkuchen mit Apfelmus), daher möchte ich, dass sie heute noch etwas Gesundes isst.
Um 18:45 Uhr essen wir gemeinsam, die Miniperle liegt derweil auf der Decke und guckt durch die Gegend. Leider hält das nicht lange an, also nehme ich sie auf den Schoß und versuche einhändig weiter zu essen. Das klappt eher schlecht als recht, also beschließe ich es später noch einmal zu versuchen. Nach dem Essen macht sich die Perle bettfertig. Natürlich ist wieder alles andere interessanter als die Abendroutine, aber irgendwann liegt sie dann gewaschen, mit sauberen Zähnen und im Schlafanzug bei mir im Bett. Während ich die Miniperle stille lese ich ihr noch eine Geschichte vor und bringe sie dann in ihr Bett. Danach versuche ich weiter die Miniperle in den Schlaf zu stillen, doch die ist ganz wach und sieht es gar nicht ein nun schon schlafen zu müssen. Also stehen wir wieder auf. Ich bräuchte dringend eine Dusche, also frage ich unten bei Oma und Opa, ob sie vielleicht eine halbe Stunde mit der Kleinen kuscheln wollen. Sie wollen, also lasse ich die Miniperle bei ihnen auf der Couch und stelle das Babyphone für die Große auf den Tisch. Dann genieße ich eine heiße Dusche. Doch schon beim abtrocknen höre ich die Kleine quaken, Abends ist sie leider immer noch sehr überreizt und hat schlechte Laune. Also lege ich mich nach dem Duschen wieder mit ihr ins Bett und stille sie, bis sie endlich eingeschlafen ist.
22:00 Uhr Die Miniperle schläft. Nun habe ich etwa zwei Stunden Zeit um mich um den Blog zu kümmern und meine anderen Angelegenheiten zu organisieren. Ich schreibe einen Artikel, beantworte Emails, recherchiere, kümmere mich um meine Kanäle in den sozialen Netzwerken, gucke ob es neue interessante Stellen gibt auf die ich mich bewerben könnte und pflege meinen Lebenslauf. Gegen Mitternacht fallen mir jedoch fast die Augen zu. Also mache ich mich auf ins Bett. Auf dem Weg dorthin steige ich über den Berg ungefalteter Wäsche. Naja, morgen ist auch noch ein Tag.
Dienstag
1:30 Uhr Die Perle kommt ins Schlafzimmer getapert und kuschelt sich in mein Bett. Die restliche Nacht ist es ruhig.
6:00 Uhr Die Miniperle wird wach und möchte frühstücken. Über’s Stillen schlafen wir beide noch einmal ein.
7:30 Uhr Der Wecker klingelt. Ich stille die seltsamerweise wieder hungrige Miniperle und wecke die Perle. Unsere Morgenroutine verläuft ohne große Aufreger, bis die Perle sich nicht entscheiden kann welches Spielzeug sie zum Spielzeugtag in der Kita mitnehmen möchte. Meine Ermahnungen gegen ihre Trödelei enden im Wutanfall, der noch weggekuschelt werden muss ehe wir das Haus verlassen können. Die Miniperle, die schon im Maxi Cosi liegt, bekommt dann ihrerseits einen kleinen Wutanfall, weil sie es nicht leiden kann, wenn sich nix bewegt.
9:10 Uhr Wegen des Perl’schen Wutanfalls sind wir heute besonders spät dran, was mir eine nette Ermahnung der Erzieherin beschert. Nein, sie ist wirklich nett, erinnert mich aber an die Bringzeit bis 9:00 Uhr. Nunja, sie hat ja recht. Das Elterncafé findet gerade im Foyer der Kita statt und ich höre mir kurz an, was dort besprochen wird. Anschließend unterhalte ich mich noch mit ein paar Mamas.
10:00 Uhr Zu Hause mache ich mir erstmal einen Kaffee und stille die Miniperle. Der Rest der Vormittags plätschert so vor sich hin, ich versuche noch einmal Wäsche zu falten aber die Miniperle will weder auf ihrer Decke, noch im Tagesbett liegen und schon gar nicht auf meinem Bett. Daher packe ich sie ins Tragetuch und fange an die Wohnung zu saugen. Darüber schläft sie ein. Da sie sich aber nicht ablegen lässt räume ich noch etwas die Küche auf und sortiere ein paar Kleidungsstücke aus, die ihr zu klein geworden sind. Dann mache ich noch ein paar Fotos für den Blog.
13:00 Uhr Ich bekomme Hunger und mache mir mein nicht aufgegessenes Essen von gestern Abend warm. Ich bin gerade fertig, da möchte auch die Miniperle etwas essen und wir setzen uns auf die Couch. Beim stillen gucke ich ein paar TED Talks und dann telefoniere ich noch etwas mit meiner besten Freundin und packe dann die Schwimmtasche für die Große.
15:20 Uhr Wir holen die Perle von der Kita ab und fahren zum hiesigen Bastelladen, da ich noch Materialien brauche um die Einladungen für den Kindergeburtstag der Perle zu basteln. Ich liebe diesen Laden und würde dort am liebsten immer einen Großeinkauf machen, wenn es mein Geldbeutel erlauben würde.
16:00 Uhr Wir machen uns auf den Weg in das Krankenhaus in dessen Keller sich die Schwimmschule der Perle befindet. Dort ziehe ich die Große fix um und verabschiede sie in die Schwimmstunden, während ich mich mit der Miniperle an eines der großen Fenster setze, um der großen Schwester zuzugucken. Zwischendurch unterhalte ich mich ein wenig mit den anderen Schwimmeltern und stille die Miniperle.
17:15 Uhr Die Schwimmstunde ist zu Ende. Ich trockne die Perle ab, ziehe sie an und versuche ihr die dicken langen Haare zu föhnen. Die Miniperle beschwert sich, weil sie derweil im Maxi Cosi sitzen muss. Irgendwann gebe ich auf und die Perle muss auf dem Heimweg ihre Kapuze aufsetzen.
18:00 Uhr Wieder zu Hause stecke ich die Perle erst einmal in die Badewanne. Und weil es einfach praktisch ist badet die Miniperle auch direkt mit der großen Schwester in der großen Wanne. Das finden beide Mädels klasse, nur mein Rücken meckert. Als beide Mädchen wieder frisch sind und die Große etwas kalte Küche zum Abendbrot gegessen hat (ich habe derweil bei ihr gesessen und die Miniperle gestillt, baden macht schließlich hungrig) ist es wieder Zeit für die Gute-Nacht-Geschichte. Ich lese den beiden vor, sogar die Miniperle hört andächtig zu und beobachtet dabei ihre große Schwester. Das ist einfach zu putzig wie sie sie immer mit großen Augen anguckt.
20:00 Uhr Die Perle ist im Bett und ich liege mit einer todmüden, aber vehement gegen den Schlaf ankämpfenden Miniperle im Bett und stille sie. Mein Magen knurrt und ich bin müde, gucke aber eine Serie und twittere ein wenig um nicht einzuschlafen.
21:30 Uhr Die Miniperle schläft, sogar eine halbe Stunde früher als sonst. Ich mache mir schnell etwas zu essen…gesund ist das nicht, aber jetzt habe ich wirklich keine Lust mehr groß zu kochen. Beim Essen beantworte ich ein paar Emails, schreibe einen Artikel und bearbeite die Fotos vom Vormittag. Die Papa-Tasche der Großen packe ich auch noch, der holt sie nämlich Mittwochs immer von der Kita ab und sie übernachtet dort. Papa-Tag eben.
Gegen 23:30 Uhr gehe ich dann ins Bett (und steige dabei wieder über den nun größeren Berg ungefalteter Wäsche) und versuche noch ein paar Seiten in einem Buch zu lesen, das ich rezensieren soll. Leider fallen mir nach drei Seiten die Augen fast zu, daher mache ich dann auch das Licht aus. Kaum ist das Licht aus wacht die Miniperle nochmal kurz auf und möchte etwas trinken, schläft darüber aber schnell wieder ein. Die Große kommt gegen 2:00 Uhr wieder zu uns rüber, der Rest der Nacht ist glücklicherweise wieder sehr ruhig.
Das waren typische 48 Stunden in meinem Leben als Alleinerziehende. Natürlich sind die Tage jetzt noch etwas „entspannter“, besonders wenn ich sie mit der Zeit vergleiche, in der ich noch voll arbeiten ging. Da geht es jetzt fast noch entspannt zu. Ich bin gespannt wie es wird wenn ich (hoffentlich) ab Oktober wieder arbeiten gehe. Da wird das tägliche Pensum noch einmal steigen, andererseits ist die Miniperle dann auch nicht mehr ganz so klein und lebt (wahrscheinlich) auch nicht mehr an bzw. auf mir. Man wird es sehen.
Seid ihr auch alleinerziehend? Dann macht doch mit bei der Blogparade #48stundenalleinerziehend und zeigt, wie typische 48 Stunden bei euch so aussehen. Das geht auch auf Facebook und Twitter under dem gleichnamigen Hashtag. Oder ihr könnt hier einen Gastbeitrag veröffentlichen, schreibt mir einfach eine Email (die.perlenmama.blogÄTgmail.com).
Ich bin gespannt auf viele weitere Beiträge zum Thema #48stundenalleinerziehend.
5 Comments
Ina
21. April 2017 at 07:53Ich bin von Anfang an Alleinerziehend, mittlerweile ist mein kleiner 9 Jahre alt! Ich habe nach einem Jahr angefangen zu arbeiten! Arbeite von Anfang an 90 % als Anästhesieschwester! Ich habe ein tolles Kind und das ich mit ihm allein bin, finde ich gar nicht schlimm! Das schlimmste ist, dass der Vater keinen Unterhalt zahlt. Der Unterhaltsvorschuss ist längst ausgeschöpft! Er kümmert sich jedes zweite WE, aber es fehlen immer am Ende des Monats das Geld! Größe Sprünge sind nicht drin, aber ich versuche alles zu geben! Ich fühle mich vom Staat betrogen und zu wenig anerkannt! Wieso zahle ich mehr Steuern als ein verheiratetes Paar?? Wieso kann der Kindsvater sich 2 Jahre vor Arbeit und dementsprechenden Unterhaltszahlungen drücken?? Ach und den Spagat, zwischen Hausarbeit, Job, Hausaufgaben etc…. das geht alles irgendwie! Abzüge macht man dann halt in der Partnerschaft, indem seit Jahren Single ist und auch nie jemanden kennenlernt….wann und wo auch!?
perlenmama
21. April 2017 at 12:22Oh, du hast mit sovielem Recht. Das ist wirklich alles sehr unfair wie es derzeit geregelt ist. Ich drücke die Daumen, dass bald der uneingeschränkte Unterhaltsvorschuss genehmigt wird. Das würde bei vielem schon so viel helfen.
"Ich bin aber viel alleinerziehender als du!!" - Über einen dubiosen Wettbewerb – Perlenmama
3. Mai 2017 at 12:40[…] wieder, bei meinem Beitrag zur Blogparade #48Stundenalleinerziehend. Ich habe zwei normale Tage bei uns beschrieben. Und zwar, und darauf war ich bedacht, ohne zu […]
Alltag von Alleinerziehenden #48stundenalleinerziehend – mutterseelesonnig
18. Juni 2017 at 19:51[…] https://perlenmama.de/2017/04/20/blogparade-48stundenalleinerziehend-so-sieht-es-bei-uns-aus/ […]
tine
25. Januar 2018 at 14:06Hallo liebe Perlenmama,
ein toller Blog mit inspirierenden Texten – vielen Dank dafür! Ich bin übrigens auch eine „Perlenmama“ und finde mich in vielen deiner Texte wieder!