Ausflug – Was gebe ich meinem Kind mit? Gedanken, Tipps & Packliste

Das Frühjahr ist voll im Gange und der Sommer steht an. In dieser Zeit unternehmen viele Familien die verschiedensten Ausflüge und manchmal wird das eigene Kind eingeladen, einen Freund oder eine Freundin und deren Familie auf solch einem Ausflug zu begleiten. Für die Kinder eine tolle Sache, es ist doch echt schön jemanden im gleichen/ähnlichen Alter dabei zu haben. Doch was gibt man dem Kind mit, wenn es für den Tag mit anderen unterwegs ist?

Eintritts- oder Taschengeld? Eine sensible Angelegenheit…

Ich habe kürzlich die Erfahrung gemacht, dass hier die Erwartungen verschiedener Eltern deutlich auseinander gehen. Auf einem Tagesausflug in den Zoo hatte das begleitende Kind weder Proviant noch Geld mit, aber sehr, sehr, sehr viel Hunger. Da bei manchen Familien das Geld eben nicht so locker sitzt wie bei anderen, kann dies schon mal zu unangenehmen Situationen für alle Beteiligten führen. Das hungrige Kind erwartete nun eine Mahlzeit am Zoo-Büdchen (und tat dies auch an jedem dieser Büdchen kund) und hatte auch keinen Appetit auf den mitgebrachten Proviant. Das mitgebrachte Budget für den Ausflug ging jedoch schon für den unerwarteten extra Eintritt drauf. Ein echtes Dilemma.

Nun ist zu bedenken, dass es bei manchen Eltern ein Geben und Nehmen ist, mal geht das eine Kind hier mit, mal das andere Kind dort. So gleicht sich das Ganze im Großen und Ganzen dann aus. Bei manchen Familien beinhaltet eine Einladung zum Ausflug auch das Eintrittsgeld, meist jedoch unausgesprochen. Aber kann man dies so ohne Weiteres voraussetzen? Ich bin mir sicher, dass sich Familien mit generell „genug“ Geld über solche Dinge einfach keine Gedanken machen und so ggf. ungewollt in ein Fettnäpfchen treten. Denn für Familien, für die so ein eigentlich „normaler“ Zoobesuch schon eine gut durchdachte finanzielle Hürde darstellt, ist eine Person mehr oder weniger schon eine ziemlich große Sache. Muss man dann noch eine weitere Person verköstigen, kann das Ganze schon mal den Rahmen des eigentlich Möglichen sprengen. Daher möchte ich auch nicht mit Fingern wedeln und die Gewissenskeule schwingen, sondern bitte lediglich um ein wenig Sensibilität gegenüber der ggf. schlechteren finanziellen Situation anderer.

Generell ist es einfach so, dass „um Geld bitten“ eine wesentlich unangenehmere Position darstellt als „Geld anbieten“. Ich empfinde die Lösung, etwas Geld für den Eintritt und ggf. ein Eis einfach ungefragt mitzugeben als die angenehmste Lösung für alle. Somit kann dann von den begleitenden Eltern selbst entschieden werden, ob dieses Geld benutzt wird, oder ob sie es sich leisten können, das Gastkind einzuladen. Ich selbst empfinde dies sogar als selbstverständlich, meinen Kindern die Eintrittsgelder stets mitzugeben. Manchmal kommt das Geld im Ganzen zurück, manchmal teilweise, manchmal gar nicht.

Ausflug, Geld, Taschengeld, Packliste

Klar könnte man nun auch sagen „man soll sich mal nicht so anstellen, oder eben kein extra Kind einladen“. Das ist eine sehr kurzsichtige Meinung wie ich finde. Denn einmal wird diese Familie das so wohl mitmachen, aber in Zukunft werden sie sich dann wohl überlegen ob sie es sich leisten können, euer Kind mitzunehmen. Und daran sollte es ja eigentlich nicht scheitern. Generell ist dies natürlich eine Kommunikationssache, doch über Geld redet es sich eben nicht so leicht und oft schwingt hier auch ein wenig Scham und ganz viel unbeabsichtigtes Unverständnis mit. Und darum sollte es bei einem Tagesausflug in den Zoo einfach nicht gehen.

Das Thema Proviant ist eine andere Angelegenheit und hier empfiehlt sich absolut eine Absprache. An warmen Tagen vermeide ich es zum Beispiel, schokoladige Snacks mitzunehmen. Hier ist es dann natürlich ärgerlich, wenn ich mich trotzdem mit geschmolzenen Snacks auseinandersetzen muss, weil sie Teil des Proviants im Rucksack des Gastkindes sind. Generell habe ich genug Proviant für alle dabei und so gibt es auch keine Streitereien/Enttäuschungen um die „cooleren“ Snacks. Wenn ich, nach Absprache, der Perle einen Proviant einpacke, dann achte ich darauf, dass Snacks wie Äpfel oder Kekse so bestückt sind, dass man sie gut mit anderen teilen kann. Eine eigene Wasserflasche empfehle ich hingegen als „Muss“, so wird aus Erfahrung einfach mehr getrunken.

Packliste für den Ausflug

Was soll denn sonst noch so rein, in den Kinderrucksack für den Ausflug? Ich habe eine kleine Umfrage auf Twitter und Facebook gestartet und da kamen diese Antworten bei heraus (natürlich sind diese Dinge abhängig vom Alter des Kindes und vom Ausflugsziel).

  1. Geld für Eintritt und ggf. ein Eis (vielleicht sogar für alle Kinder?)
  2. Trinkflasche mit Wasser
  3. Sonnenhut/Sonnencreme oder Jacke (je nach Wetterlage)
  4. ggf. Proviant/Snacks (zum teilen)
  5. Taschentücher

Weitere Dinge, die ggf. mitgegeben werden müssen:

  1. Wechselklamotten/Matschhose (vielleicht auch direkt im Kinderrucksack)
  2. Wickelbedarf
  3. Kontaktdaten/Erreichbarkeit der Eltern (für die Erwachsenen)
  4. Schuhwerk abhängig vom Ausflugsziel
  5. Weitere Dinge abhängig vom Ausflugsziel (Schwimmzeug o.ä.)
  6. Autositz/Buggy

Generell ist der Rucksack so zu packen, dass die Kinder ihn ohne weiteres selber tragen könnten (solange sie alt genug sind, natürlich). Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Kids sogar sehr stolz sind, ihre eigene Tasche mit ihren eigenen Sachen zu machen und diese gerne tragen.

Manchmal ist der erste Ausflug des eigenen Kindes mit einer anderen Familie eine sehr aufregende Sache und bedarf vielleicht auch etwas Überwindung. Aber es ist wirklich eine tolle Erfahrung für die Kids und sollte daher generell ermöglicht werden. Die Kids bekommen die Möglichkeit Ziele zu entdecken, die man mit ihnen vielleicht nicht besucht hätte, sie tun dies mit ihren Freunden und können sich selber in einem Umfeld abseits der eigenen Familie und der Betreuung gewissermaßen „austesten“. Das muss nicht zwingend etwas „Negatives“ sein, die meisten Kinder benehmen sich abseits ihres gewöhnten Umfelds meistens ganz anders.

Hier könnt ihr übrigens den ganzen Thread zum Thema auf Twitter nachlesen:


…und hier auf Facebook.

Ausflugs- und Reisetipps mit Kindern gibt es übrigens hier!

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4 Comments

  • Reply
    Jule
    15. Mai 2018 at 08:20

    Danke für deinen Artikel.
    Ich bin da absolut deiner Meinung!

  • Reply
    Klaudia
    15. Mai 2018 at 12:04

    Ich bin auch Deiner Meinung – vor allem was die Sensibilität angeht. Ich gebe immer ausreichend Geld mit oder biete es den Eltern direkt an (bei kleineren Kindern oder weil ich weiss das mein grosser Sohn zu schüchtern ist allein an die Kasse zu gehen). Andersrum zähle ich für eingeladene Kinder oft mit – weil ich mir keine Gedanken machen möchte, ob die Familie des eingeladenen Kindes sich den Ausflug überhaupt leisten kann. Je grösser die Kinder sind, desto mehr ist es ein reines mitfahren und selbstverständlich, das jeder für sich zahlt (Wasserski o.ä. kommt dann ja oft auf 20/25 Euro/Kind). Für das Kind meiner alleinerziehenden Freundin zB sage ich dann aber deutlich das es eine Einladung ist, sie soll sich das nicht abknapsen. Generell ist reden und Absprachen treffen aber wichtig. Im letzten Jahr hatten wir ein weiteres Kind mit im Urlaub – da hat die Mutter mit nsch Absprache etwas Geld mitgegeben, dafür wurde für ihn beim Essengehen, Ausflügen er. Mitbezahlt wie für unsere eigenen Kinder. Das geht aber natürlich nur, weil wir das finanziell stemmen können. Sonst hätte man alles konkreter absprechen müssen.

  • Reply
    Katharina Müller-Sanke
    16. Mai 2018 at 09:52

    Ich verstehe die Argumentation. Aber dem Kind Geld mitzugeben würde ich dennoch nicht machen. Ich würde das Geld direkt den Eltern geben. Wenn bei einem Besuchskind, das mit uns in den Zoo geht Geld im Rucksack wäre würde ich es nicht anfassen. Wenn mir aber eine Mutter für Sprit und Eintritt Geld in die Hand drückt, nehme ich es natürlich an. Wir nehmen häufiger Kinder mit und bisher war das immer ein für alle gutes Vorgehen. Die Fronten sind dann schlicht geklärt. Ich hatte ja damals schon auf facebook geschrieben: Geld für Essen und Eis mitzugeben, finde ich zu viel. Es sei denn es sind immer die gleichen, die die Ausflüge durchführen.

    • Reply
      perlenmama
      16. Mai 2018 at 10:10

      Das ist ein guter Punkt. Aber ich meinte damit auch nicht unbedingt „wortlos“. Ich würde es (abhängig vom Alter des Kindes) den Eltern geben oder dem Kind in den Rucksack tun und den Eltern Bescheid geben (so muss auch nicht in den Rucksack geguckt werden ob das Kind etwas dabei hat.

      Essen und Eis: kommt drauf an…wenn Proviant dabei ist, dann nicht zum Essen. Eis finde ich hingegen ok, ist ja auch irgendwo ne nette Geste.

      Bei unserer Erfahrung hatte das Begleitkind wirklich einen Bärenhunger und nichts dabei. Die Mutter meinte hinterher, dass das wohl derzeit normal sei. Mit dem Wissen würde ich immer dafür sorgen, dass genug da ist und die Perle eben nicht bei jedem Kiosk fragen muss, ob sie nun endlich etwas zu essen bekommt und die Eltern schwitzen, weil sie es sich nicht leisten können.

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