Weihnachten ist voller Traditionen, manche eher „normal“ und manchme sehr speziell…und jede Familie feiert doch irgendwie ganz eigen für sich. Bei uns gibt es auch einiges dieser Traditionen, manche sind ganz alt, manche noch recht frisch, aber alle sind quasi die Dinge, auf die ich mich am meisten freue.
1. Die Bescherung wird bei uns buchstäblich eingeläutet – mit dem Christkind-Glöckchen. Und es ist das gleiche Glöckchen mit dem wir schon als Kinder bei meiner Oma ins Wohnzimmer gerufen wurden, nachdem das Christkind da war. Ich erinner mich noch gut daran, wie ich mit meiner Cousine bei Oma vor der Wohnzimmertür stand, voller Aufregung und nach dem Glöckchen lauschend. Als meine Oma dann bei der Perlenoma einzog brachte sie eben dieses Glöckchen mit und so gehört es immer noch zu unserem Heilig Abend.
2. Jedes Jahr am Abend des 23. Dezembers trifft sich meine alte Stufe (und die darüber und darunter) auf dem Weihnachtsmarkt zum Glühweintrinken und Feuerwerk gucken. Es ist schön zu wissen, dass man diese Leute jedes Jahr mal wieder sieht, selbst wenn es ein paar (mehr) gibt, mit denen man sonst nichts zu tun hat (vielleicht sogar mit Grund). Vielleicht ist es die Vorweihnachtsmelancholie, die mich immer wieder auf dieses Event freuen lässt…naja und definitiv eben auch die Leute, die immer noch gute Freunde von mir sind (die ich aber auch während des restlichen Jahres öfter mal sehe). Naja und am Ende des Abends geht es meist noch in die Stammkneipe, wo man dann noch die trifft, die zu cool/zu alt/zu frostbeulig für den Weihnachtsmarkt sind. Der Typ hinter der Bar ist übrigens der Organist in unserem Gemeindehaus…
3. Wir gehen jedes Jahr zur Kirche…also unser Stadtteil-Gemeindehaus. Jedes Jahr gibt es vorher Gemotze von den coolen Halbstarken warum das denn sein muss und jedes Jahr kommen sie trotzdem mit. Jedes Jahr gibt es ein Krippenspiel, jedes Jahr verspielt sich der gleiche (ein wenig übernächtigte und wohl auch verkaterte) Organist bei den gleichen Weihnachtsliedern, die er jedes Jahr mit der gleichen schneckenhaften Geschwindigkeit daher dudelt. Jedes Jahr sieht man die gleichen Gesichter, immer ein wenig älter aber nicht minder vertraut. Man grüsst sich, wünscht sich frohe Weihnachten, und jeder geht seines Weges. Leider ist es dieses Jahr das letzte Weihnachten in diesem Haus. Danach wird es geschlossen. Was nächstes Jahr sein wird steht noch in den Sternen…also wird dieses Jahr der Abschiedschmerz sicher mit dabei sein.
4. Nach der Kirche trifft sich „die Nachbarschaft“ zum Glühwein trinken bei Perlenoma und -Opa im Gartenhäuschen. „Die Nachbarschaft“, das sind in diesem Fall die beiden Häuser neben uns und wir. Auf der einen Seite wohnt eine Familie mit drei Kindern, mit denen wir aufgewachsen sind und noch immer regelmässig sehen und hören. Und auf der anderen Seite wohnt eben der Perlenpapa (so sehe ich meine Perle an Weihnachten wenigstens für die Kirche und hinterher im Garten). Da wird gelacht, getrunken, erzählt und ein wenig gelästert (über den langsamen Organisten und andere interessantere Beobachtungen in der Kirche…die meistens eh immer die Gleichen sind). Und irgendwann verabschiedet sich jeder in sein Haus um Heilig Abend zu begehen.
5. Bei uns wird am 24. kalt gegessen. Kartoffelsalat, Würstchen, Forelle, Frikadellen, und so…und NATÜRLICH eingelegte Maiskölbchen. Die gehören einfach dazu wie der Weihnachtsbaum. Ach und die Perlenoma denkt sich immer was cooles für den Nachtisch aus, der ist immer wunderschön hergerichtet.
6. Den Weihnachtsbaum schmücken bei uns übrigens in der Nacht vor Heilig Abend die Engelchen. Bloss die Lichterkette müssen mein Bruder und/oder der Perlenopa vorher dran machen „damit die Engelchen sich nicht die Flügel an den Nadeln zerreissen“. Ein Weihnachten habe ich mir mal ein Foto von einem Engel gewünscht. Das hing dann am Morgen vom 24. im Weihnachtsbaum.
7. Wir packen die Geschenke nacheinander aus. Es gibt zwar zwischendurch mal Diskussionen wer denn jetzt verteilen darf, aber eigentlich geht es sehr friedvoll aus…Jeder hat seinen Geschenkeberg und verteilt dann eins nach dem anderen an die anderen. Und es geht erst weiter wenn der andere sein Geschenk ausgepackt, bewundert, und rumgezeigt hat. So dauert es eben auch mal etwas länger, aber das ist ja Sinn und Zweck der Übung.
8. An Heilig Abend noch weggehen gibt es bei uns nicht. Manchmal trifft man sich in der Nachbarschaft nochmal, manchmal nicht…kommt auf die Stimmung an und wie vollgefuttert man ist. Aber an Heilig Abend noch in die Disko? Nä. Als ich jünger war fand ich die Regel doof, aber mittlerweile hätte ich da auch gar keine Lust mehr drauf.
Und was sind so eure Weihnachtstraditionen? Ich würde mich freuen, den ein oder anderen Blogpost zu lesen, der eure Weihnachtseigenarten beschreibt.
3 Comments
Perlenoma
19. Dezember 2013 at 17:37So, jetzt hast du es geschafft : Ich freue mich endlich auf das Fest 🙂 Das Glöckchen, das auch schon meine Geschwister und mich ins Weihnachtszimmer gerufen hat steht schon bereit…
Wolken Heim (beGRÜNdet)
20. Dezember 2013 at 11:38Klingt schön, auch wenn es bei uns ganz anders ist…
Ich wünsch Dir wundervolle Weihnachten mit Deinen Lieben.
Das wars – Weihnachten 2013 | Perlenwelt
27. Dezember 2013 at 22:11[…] und gedacht, ich blogge mal ein wenig und lasse das vergangene Weihnachtsfest Revue passieren. Den Plan hatte ich euch ja schon verraten. Hier die […]