Ich will euer Leben nicht – Ein offener Brief über Eifersucht

So, nun mal Tacheles.

Mir ist nun schon zum zweiten Mal in einem Streitgespräch (hier im RL) vorgeworfen worden, dass ich ja „bloß eifersüchtig“ sei. Auf meine Nachfrage, auf was genau ich wohl eifersüchtig sein sollte, gab es keine Antwort, aber beides Mal kam es von der „Heirat-Haus-Kind“-Fraktion und zwar von der Sorte, die diesen Lebensentwurf als DAS Nonplusultra ansehen. Ihr wisst schon, solche, die einen mit mitleidigen Blicken bedecken und aufmunternd sagen „ach, gib nicht auf, du findest auch noch einen.“ Solche, die in ihrem Haus sitzen und den Kauf von eben diesem als DAS Zeichen ansehen, dass man im Leben nun alles erreicht hätte. Und genau für diese Gruppe Menschen, die glauben ich müsste ja mit meinem eigenen Lebensentwurf todunglücklich sein, für die ist dieser Text.

Liebe Menschen da draußen,

Ich WILL euer Leben nicht. Ich respektiere, dass dies euer Lebensentwurf ist und ihr damit glücklich seid/sein wollt/sein werdet. Ich wäre es nicht. Es würde mich nicht erfüllen. Einen Mann zu finden ist nicht die Erfüllung der Leere in meinem Leben. Und ein Haus möchte ich auch nicht haben. Dazu putze ich zu ungern, bin handwerklich zu unbegabt, mag ich mich zu ungern an einen Ort binden und es ist mir einfach einen Schritt zu final. Klar, ist ne nette Investition, aber eben einfach nicht mein Ding. Und ja, ihr seid stolz, ist ja auch eine tolle Sache wenn man das so will. Aber hört auf mir zu sagen, dass ich das ja eigentlich für mich wollen muss. Muss ich nämlich nicht. Wenn ich Bock habe, kann ich mein Leben lang zur Miete wohnen UND glücklich dabei sein. Das geht nämlich. Dafür habe ich keinen Stress mit Reparaturen, Bausparverträgen, Hypotheken, Krediten und dem ganzen Zeug.

Die Aussage, nein…der VORWURF von Eifersucht zeigt nicht nur eure unglaubliche Arroganz bezüglich eurer eigenen Situation sondern auch den fehlenden Respekt für mich und meinen Lebensentwurf. Man könnte es sogar generalisieren und sagen es ist Respektlosigkeit gegenüber allen mit einem anderen Lebensentwurf als dem „Hochzeit-Haus-Kind“ Konstrukt welches ihr so glorifiziert. Als hätte man es im Leben nur zu etwas gebracht, wenn man irgendwann mit seinem Partner und Kind in seinem eigenen Haus sitzt. Aber ich verrate euch ein Geheimnis: Es gibt im Leben noch sooo viel mehr.

Mir Eifersucht bezüglich eures Lebensstils vorzuwerfen zeugt aber nicht nur von Arroganz und Respektlosigkeit, sondern auch davon, dass ihr mich einfach nicht kennt. Ich war wirklich nie die, die diese Lebensziele für sich formuliert oder nach außen kommuniziert hat. Ich war einfach nie die, deren größter Traum die weiße Traumhochzeit war, der Gedanke eines Hauskaufs löste Panik in mir aus…mich mal irgendwo permanent niederlassen? Warum, wo es doch so viele tolle Ecken auf der Welt (oder sogar „nur“ in Deutschland) gibt? Nur das mit den Kindern, diesen Traum/dieses Ziel hatte ich immer. Und was soll ich sagen? Bald bin ich zweifach Mutter. Komisch wie das so funktioniert, oder?

Wollt ihr wissen, welche Prioritäten ich im Leben so habe/hatte?

  • Ich möchte was von der Welt sehen, andere Kulturen, Menschen und Lebensweisen kennen und ggf. auch verstehen lernen.
  • Ich möchte Kinder haben und mit ihnen die Welt entdecken.
  • Ich möchte studieren und niemals aufhören zu lernen. Die Welt ist voll von interessanten Dingen, die es zu entdecken gilt.
  • Ich möchte schreiben. Kreativ, aktiv, möchte eine Stimme haben und meine Gedanken formulieren und kommunizieren.
  • Ich möchte einen Job, der mir Spaß macht. Keinen, der mich reich macht, oder wo ich Dinge tun muss hinter denen ich nicht stehe. Ich möchte morgens aufstehen und mit Freude zur Arbeit gehen.
  • Ich möchte niemals aufhören neue, interessante, inspirierende Menschen kennen zu lernen.
  • Ich möchte die tiefen Freundschaften auf Augenhöhe (!) mit meinen Herzensmenschen pflegen und erhalten und mich von Menschen distanzieren, die mir Kraft, Zeit, Energie und Freude rauben.
  • Ich möchte für meine Familie da sein so wie sie immer für mich da waren.
  • Ich möchte einmal im Jahr das Meer sehen.
  • Ich möchte ein liberaler, offener, toleranter Mensch sein und mich mit Menschen dieser Art umgeben.
  • Ich möchte ein aktiver Mensch sein, der sich für seinen Glauben, seine Überzeugungen und seine Prinzipien einsetzt. Ich möchte kein Rücksitz-Jammerer sein, der schnell meckert aber nie etwas tut um die Situation zu ändern.
  • Ich möchte ein hilfsbereiter Mensch sein, der solchen hilft, die weniger Glück/Erfolg im Leben hatten (mit dem Wissen, dass ich auch oft einfach nur Glück hatte und viele Privilegien genossen habe/genieße, die andere nicht haben).
  • Ich möchte Spuren hinterlassen und irgendwie, auf irgendeine Art und Weise, die Welt ein bisschen besser machen während ich hier bin.

So, das sind meine Prioritäten. Und jetzt überlegen wir mal was für ein Leben diese Prioritäten widerspiegelt…Eures, oder meins? Na? Und jetzt erklärt mir doch nochmal wie ich doch „einfach nur eifersüchtig“ bin. Denn irgendwie finde ich meine Ziele und Wünsche in eurem Lebensentwurf kaum wieder. Und irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich in eurem Leben nie und nimmer glücklich werden würde. Seht es einfach ein, es ist nicht das Nonplusultra, was ihr lebt. Es ist EIN Entwurf. Euer Entwurf. Werdet bitte danke glücklich damit, aber lasst mich bitte danke auch mein Ding machen, ohne dass ich euer Mitleid oder eure Vorwürfe von Eifersucht ertragen muss.

Achso, und euer angebliches Todschlagargument meiner psychischen Erkrankung, die irgendwie als Beweis für die unsagbare Unzufriedenheit herhalten soll: Vergesst es. Ihr habt echt null Ahnung, was eine psychische Erkrankung ist, oder? Als so eifrige Leser (naja, wohl eher Be- bzw. VERurteiler) meines Blogs sollte das zwar mittlerweile klar sein, aber hier nochmal für besonders langsame und anscheinend etwas beschränkte Leute: Ich habe eine chemische Imbalance der Neurotransmitter in meinem Gehirn. Das ist eine Krankheit. Meine Neurotransmitter haben Probleme die richtigen Botschaften zu den korrekten Synapsen zu tragen. Das wird (wurde eine Zeit lang) durch Medikamente reguliert. Die Symptome habe ich auch schon mehrfach beschrieben. Also: Ich habe keine psychische Krankheit weil ich so unglaublich unglücklich über meine Lebensumstände bin. So funktionieren psychische Krankheiten nicht. Man könnte sogar sagen, dass euer unsagbares Interesse ob oder ob ich nun nicht zufrieden bin mit meinem Lebensentwurf ein viel eindeutigeres Anzeichen für die eigene Unzufriedenheit ist als meine psychische Erkrankung. Just saying.

Also: Lasst mich mit euren albernen Anschuldigungen bzgl. angeblicher Eifersucht bitte einfach in Frieden. Ich mach mein Ding, hab ich schon immer gemacht, und ihr macht eures. Ich bin es leid euch irgendwie beweisen zu müssen, dass so wie ich lebe eigentlich ziemlich cool ist, dass ich Spaß dran habe, dass ich mich oft herausgefordert fühle und dass mich diese Herausforderungen am Ende immer ein bisschen stärker werden lassen. Hört auf mir einreden zu wollen, dass ich SO ja auf keinen Fall glücklich sein kann. Hört auf zu suggerieren, dass mein Lebensentwurf eigentlich bloß Versagen auf ganzer Linie widerspiegelt. Und wenn ich tatsächlich mal heiraten sollte: Cool. Wenn nie? Auch gut. Wenn ich irgendwann mein Traumhaus finde und es unbedingt haben muss: Top. Wenn nicht (was wahrscheinlicher ist), dann ist das KEINE Niederlage. Ganz im Gegenteil. Wenn ich aber irgendwann aufhöre zu lernen, neue Leute zu treffen, mich vom Anders-Sein Anderer inspirieren lasse und/oder eine passive, intolerante, verurteilende Jammerbitch werde, DANN ist das eine Niederlage und DANN dürft ihr mich gern bemitleiden. Bis dahin: Respektiert meinen Lebensentwurf, lebt euer Leben und spart euch eure albernen Anschuldigungen, dass ich ja gern an eurer Stelle wäre. Denn im Ernst: Nicht für alles Geld der Welt würde ich mit euch tauschen wollen.

Nachtrag: Nein, ich verurteile niemanden, der den „Hochzeit-Kind-Haus“-Lebensentwurf für sich gewählt hat. Im Gegenteil, ich kenne ganz tolle, nette, inspirierende, tolerante Menschen von dieser „Sorte“, wenn es denn eine ist, die niemals abschätzig auf meinen Lebensentwurf hinabblicken würden, sondern unsere Unterschiede als Grundlage, und Chance, für einen interessanten Austausch und eine lebendige zwischenmenschliche Beziehung sehen. Sie würden sich hüten mich mit Mitleid zu bedecken, denn sie begegnen mir mit Respekt und auf Augenhöhe (so wie ich ihnen mit Respekt und auf Augenhöhe begegne). 

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22 Comments

  • Reply
    Simone Orlik
    10. Januar 2017 at 08:36

    Hey, guter Artikel zum Thema. Es ist aus meiner Sicht leider gerade in Deutschland so, dass viele Menschen noch genau diesen Lebensweg im Kopf haben und der für sie das Nonplusultra ist. Dabei gibt es so viele andere Lebenskonzepte. Ich habe in den Niederlanden, in England und in der französischen Schweiz gelebt – bis auf die franz. Schweiz, wo dieses Lebensmodell und auch die Rolle der Frau darin noch viel extremer gesehen wird, sind gerade Holland und England doch einfach einen Schritt weiter, was das angeht und viel liberaler. Und selbst, wenn man in einem solchen Lebensmodell „Traumhochzeit/Haus/Kinder“ lebt: Wie viele unterschiedlichen Konzepte gibt es denn darin? Und wie viele dieser Lebensmodelle zerplatzen heute in Deutschland. Man sollte jeden sein Leben so managen lassen, wie das jeder für richtig hält, meine ich. Aber selbst ich merke das durch meinem Sohn, der eben nicht an eine normale Schule gehen kann, mit welchen Scheuklappen manche Menschen durch das Leben laufen. Da wird man auch ständig mitleidig angeschaut und über meinen Sohn hinweg suggeriert: Wenn der Sohn eine wie auch immer geartete Behinderung hat, dann muss ja die ganze Familie auch einen an der Klatsche haben. Dass jeder Mensch in seiner Lebensform glücklich sein kann, sehen sie dann nicht. Ich versuche bei all diesen Dingen wegzuhören. Gelingt mir aber auch nicht immer. Insofern: Mach weiter auf Deinem Weg. Du machst das bestimmt richtig!

    • Reply
      perlenmama
      10. Januar 2017 at 10:56

      Ja, ich kenne es halt einerseits noch extremer (USA) und viel liberaler (Niederlande). Letzteres fand ich wesentlich freier und sympathischer. Man hat dort einfach irgendwie weniger Interesse daran, WAS der/die andere macht, Hauptsache es erfüllt ihn/sie. Das erzeugt wesentlich weniger Druck, öffnet soviele Türen. Ich gehe sogar so weit und sage, dass die Gleichberechtigung von Mann und Frau dort fortgeschrittener ist.

      Und das Ding mit dem Mitleid…ich meine Empathie ist ja gut und schön und wichtig, aber Mitleid ist condescending, abschätzig und davon kann sich echt keiner was kaufen, im Gegenteil, es macht einen klein und schwach. Nein danke sag ich da.

  • Reply
    Sabrina
    10. Januar 2017 at 08:46

    Das hast du super geschrieben.

    Jeder soll das aus seinem Leben machen was er möchte, aber niemand anderen für seine „Lebensart“ verurteilen.

    Denken wir einfach an Pippi Langstrumpf
    “ Ich mach mir die Welt, wie sie MIR gefällt“

    Du machst alles richtig!

    • Reply
      perlenmama
      10. Januar 2017 at 10:53

      Mein großes Vorbild <3

  • Reply
    cutiecakeswelt
    10. Januar 2017 at 09:26

    Schöner Text. Aber auch wenn du nachträgst, dass du Hochzeit-Kind-Haus Konstrukt nicht verurteilst, klingt es so als hätten diese Leute nicht auch die Ziele und Prioritäten die du hast.
    Auch mit Haus kann man den Wunsch nach Meer haben usw haben. Haus ist dann eben eine weitere Priorität. Das eine schließt doch das andere nicht aus oder?
    Leben und Leben lassen, sag ich immer. Soll jeder so glücklich und zufrieden sein, wie er mag. Da stimme ich dir zu.
    Grüße

    • Reply
      perlenmama
      10. Januar 2017 at 10:52

      Das stimmt, es ist komplexer als das. Viel komplexer. Ich mag es generell nicht Menschen in Gruppen einzuteilen, das ist zu simpel. Hier sprang ich lediglich auf den Zug des Schubladen-Denkens auf, dem meine Gegenüber viel zu oft zum Opfer fallen…

  • Reply
    Anne
    10. Januar 2017 at 10:29

    Ich finde den Artikel auch klasse. Meine frasge nur: Leasen es die beiden auch für die es bestimmt ist?

    LG Anne

    • Reply
      perlenmama
      10. Januar 2017 at 10:50

      Danke 🙂
      Da es ein Trend zu sein scheint das Blog zu beobachten und aus kleinsten Dingen ne Welle zu machen denke ich mal, es wird sie irgendwie erreichen. 😉

  • Reply
    wheelymum
    10. Januar 2017 at 12:02

    Ein toller, offener Brief. Ein so wichtiger Brief und immer wieder stelle ich mir die Frage: Warum muss man immer vergleichen? Warum soll es immer ein besser oder ein schlechter geben? Schwarz oder weiß? Wie langweilig wäre unsere Welt ohne Fraben. Ohne unterscheidliche Menschen und ohne ihre ganz unterscheidlichen Leben. Ich finde, du bist ein wundervolles Beispiel dafür, wie (auch) Leben aussehen kann.

    Ich umarm dich

  • Reply
    Dr.Mama.Arbeitstier
    10. Januar 2017 at 12:05

    Hallo liebe Bloggerkollegin,
    der Text und deine Ziele/ Träume sind Klasse. Ich bin zwar auch, wenn auch missmutige und sarkastische Vertreterin der Wohnung-Mann-Kind-Fraktion, aber ich kann deinen Ärger verstehen. Ich glaube, das Grundproblem liegt in der mangelnden Fähigkeit vieler, die Perspektive anderer zu übernehmen. Daher sehen sie die eigene 08/15-heit als das allein gültige Maß der Dinge an.

    Lg Irene

  • Reply
    scarlet the red
    10. Januar 2017 at 12:53

    Hey,
    sehr schöner offener Brief…. Du hast so Recht…. So viele Menschen sind der Meinung, dass das was sie denken einfach das einzigwahre ist und du nur glücklich wirst, wenn du genauso lebst… Was nunmal kompletter Schwachsinn ist…
    Lg Scarlet

  • Reply
    Early50
    10. Januar 2017 at 15:49

    Du schreibst mir so ganz tief aus dem Herzen!

    Ich habe vor einigen Tagen begonnen, einen ähnlichen Beitrag für meinen Blog zu verfassen und formuliere gerade noch ein wenig daran herum.

    Mir werfen / warfen Menschen auch das eine oder andere Mal vor, nur deshalb etwas zu kritisieren, weil ich es so nicht habe und eben neidisch wäre.

    Auch ich habe meinen ganz eigenen Lebensentwurf und – auch wenn nicht immer alles perfekt läuft – würde wenig bis nichts daran ändern wollen.

    Ganz laut lachen (ärgern bringt ja nichts) muss auch ich über die Menschen, die mir allen Ernstes erklären, meine Krebserkrankung sei durch mein ständiges „Unglücklichsein“ entstanden. Und, wenn ich jetzt mal „Ordnung in mein Leben“ bringen würde, wäre ich bestimmt ganz schnell wieder gesund.

    Bleibe bitte auf Deinem Lebensweg und genau so, wie Du jetzt bist. Ich kenne Dich ja nur, wie Du schreibst, aber das empfinde ich als sehr angenehm und anregend!!!!

    Herzlichst grüßt Dich
    Deine
    Early50

    • Reply
      perlenmama
      10. Januar 2017 at 19:37

      Wow, danke für deine lieben Worte. Ich habe mir mal dein Blog angeguckt und bin dir gleich gefolgt. Spannend!

      Und die Leute geben deiner angeblichen Unzufriedenheit die Schuld am Krebsleiden? Was für eine krank Art des Victim-blamings ist das denn bitte?

      Manche Menschen…echt…was ein Blödsinn.

      Also ja…danke für deine Worte und tu dem bitte gleich: Änder nix und mach dein Ding…
      …Ich glaube sowas ärgert sie doch am meisten, weil es ihr Weltbild stört. ?

      LG!

  • Reply
    Claudia
    10. Januar 2017 at 21:57

    Hey, gut geschrieben. Ich gehöre zwar zu der Kind, Haus, Heirat Fraktion (und zwar in genau dieser Reihenfolge ;o), aber ich habe das noch nie als Lebensziel angesehen und schon gar nicht auf andere Leute übertragen. Hier in Aachen sagt man: „Jeder Jeck ist anders jeck.“

    In diesem Sinne
    Alles Liebe
    Claudia

    • Reply
      perlenmama
      11. Januar 2017 at 11:15

      Ach die Aachener…ich habe so gern dort gewohnt, denn da war man irgendwie relaxter 😀

  • Reply
    Kati
    11. Januar 2017 at 10:20

    Ach, vielleicht ist es ja auch ganz anders… ich gehöre auch zu der Hochzeit-Haus-2Kind-Fraktion…..wobei, in meinem Fall eher Kind-Hochzeit-Haus-Kind…..aber wie auch immer…. dieses Konstrukt hat sich so ergeben, oder vielleicht wird man von der Gesellschaft auch dorthin gelenkt… Und dennoch gibt es mir einerseits Sicherheit und Stabilität, andererseits engt dies aber natürlich sehr ein und fordert einen großen Teil an Flexibilität…. und manchmal… ja manchmal beneide ich unabhängige starke Frauen, denen noch immer die Welt offen zu stehen scheint und die nicht in diesem Konstrukt „gefangen“ (?) sind…. Und ich frage mich: „Kommt jetzt noch was, oder war’s das?“ Für die Gesellschaft habe ich das Ziel erreicht. Fertig! ….. Fertig??????

    • Reply
      perlenmama
      11. Januar 2017 at 11:15

      Da magst du recht haben, insgeheim habe ich auch schon überlegt, ob dies vllt die Motivation hinter dem Ganzen ist. Dass sie ihre eigenen Sehnsüchte nach „mehr“ im Leben auf mich projezieren und sich von meiner Art zu leben somit bedroht fühlen. Aber sowas möchte ich ihnen nicht vorwerfen…dann würde ich ja das gleiche tun, was sie mit mir machen.

  • Reply
    Becky
    13. Januar 2017 at 10:51

    Ganz meine Meinung und Empfindungen!

  • Reply
    Kultmama
    18. Januar 2017 at 23:22

    Guter Artikel. Du sprichst mir aus der Seele. Hab auch nie vom Heiraten geträumt. Und ein eigenes Haus brauche ich auch nicht. Viel, zu viel Arbeit. Aber ich denke, von einem eigenen Haus träumen eher Familien auf dem Land. In der Großstadt haben die meisten Familien kein Haus. Wo auch? Ist ja auch zu teuer. Diese „klasssischen“ Familien sind ja vielleicht auch neidisch auf Dich, weil Du es Dich traust, anders zu leben. Die traditionellen Familien wollen womöglich nicht auffallen. Aber in Großstädten leben die Menschen ja überwiegend anders. In Berlin gibts genug ohne Trauschein.
    Und habe selbst in einer mittelgroßen Stadt in England 2,5 Jahre gelebt. Dort sind die Menschen noch konservativer als in Deutschland.Wer da mit 40 Jahren noch nie verheiratet war, wird komisch angeguckt.

  • Reply
    Stefanie
    20. Januar 2017 at 09:40

    Ein toller Artikel!!! Gefällt mir sehr. Mir ging es auch oft so. Dabei gönne ich jedem von Herzen, das was er hat. Ich bin zufrieden und glücklich mit dem was ich habe.

  • Reply
    Wenn Freundschaften enden - Gründe und Gedanken – Perlenmama
    9. Mai 2017 at 08:00

    […] Generell ist es aber so, dass ich, auch wenn ich am Ende einer Freundschaft mal wütend und enttäuscht bin, dem anderen Menschen nichts Böses wünsche. Ja doch, vielleicht im Affekt (ich bin ein leidenschaftlicher Mensch, ich flippe aus, tobe, polter und wüte…eine kleine Naturgewalt eben) aber die, die mit mir befreundet sind/waren, die wissen das einzuordnen, sollten sie jedenfalls. Wenn ich mich aber wieder beruhigt habe und reflektieren konnte, dann geht es auch wieder. Dann wünsche ich, dass meine dann ehemaligen Freunde auf dem Lebensweg, auf dem sie sich befinden, glücklich werden und gehe weiter auf meinem und versuche selbiges. […]

  • Reply
    Das Reflektions-Experiment - 1000 Fragen an mich selbst #17 – Perlenmama
    30. April 2018 at 11:59

    […] 321: Was gibt dem Leben Sinn? Meine Mädchen, Zeit mit tollen Menschen, Träume und Ziele. 322: Was hättest du gern frühzeitiger gewusst? Dass das Leben immer weiter geht (vor allem in der Pubertät, als jede Bodenwelle so unglaublich dramatisch war). 323: Wie alt fühlst du dich? Ende 20, maximal. Forever 29 (nicht umsonst wurde ich dieses Jahr auch schon zum 6. Mal 29). 324: Was siehst du, wenn du in den Spiegel schaust? Zuviel Körper für die Seele. 325: Kannst du gut zuhören? Ja, doch, ich glaube, denke, hoffe schon. 326: Welche Frage wurde dir schon zu häufig gestellt? „Und was ist mit dem Vater…?“ 327: Ist alles möglich? Ja, mit Geduld, Schweiß und auch Glück schon. 328: Hängst du an Traditionen? An manchen ja, ich mag es wenn man sich auf gewisse Dinge verlassen und freuen kann. Es ist aber auch keine Tragödie, wenn diese Traditionen an neue Umstände angepasst werden. 329: Kennt jemand deine finstersten Gedanken? Es gibt ein paar Herzmenschen, die meine Dämonen kennen. Aber viel mache ich auch einfach mit mir selber aus. 330: Wie sieht für dich der ideale Partner aus? Vom Aussehen her…hm…darauf habe ich keine Antwort, da ich kein bestimmtes Beuteschema habe. 331: Wonach sehnst du dich? Ruhe, Sorglosigkeit, dem Meer. 332: Bist du mutig? Ja, das bin ich. 333: Gibt es für alles einen richtigen Ort und eine richtige Zeit? Jein. Es gibt zwar nicht nur einen richtigen ort/eine richtige Zeit, aber gewisse Dinge müssen schon passen und das tun sie eben nicht immer. Und wenn doch, das ist das für mich immer irgendwie ein Zeichen, dass es so sein soll. 334: Wofür bist du dir zu schade? Den Erwartungen Anderer zu entsprechen. 335: Könntest du ein Jahr ohne andere Menschen aushalten? Nein, ich brauche zwar immer meine Zeit ohne Menschen zum Auftanken, aber ein Jahr wäre mir zu lange und würde mich wohl wahnsinnig machen. 336: Wann warst du zuletzt stolz auf dich? Gestern, als ich den inneren Schweinehund besiegt habe und Sport gemacht habe. 337: Bist du noch die Gleiche wie früher? Ich bin noch nicht mal die Gleiche wie gestern, also NEIN, ganz sicher nicht. Wäre auch total bescheuert wenn doch. 338: Warum hast du dich für die Arbeit entschieden, die du jetzt machst? Eigentlich eher aus Alternativlosigkeit, obwohl ich nicht unbedingt traurig darüber bin, es macht Spaß…ist aber auch keine Dauerlösung. 339: Welche schlechten Angewohnheiten hast du? Zu lange im Bett rumliegen obwohl man schon wach ist, meine Aufschieberitis. 340: Verfolgst du deinen eigenen Weg? Schon immer, so sehr, dass viele Außenstehende meinen, dass ihnen das nicht passt und es so ja wohl nicht gut sein kann. […]

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