Das Familienbett – Gedanken, Ideen und Tipps

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Der Kinderschlaf…seit RTL’s großem „Erziehungsexperiment“ letzte Woche (5.10.2016, 20:15) ist er wieder in aller Munde. Dort sollte es angeblich praktische Tricks, Tipps und Kniffe geben, wie wirklich jedes Kind besser (und am liebsten auch schneller, ruhiger, und gerne auch länger oder sogar gleich durch) schlafen kann. Ich find es immer noch traurig, dass der Kinderschlaf so sehr problematisiert, ja oft sogar pathologisiert wird. Eigentlich geht es in den meisten Fällen doch nur um ganz natürliche Bedürfnisse der Kleinen…eins davon ganz klar: Nähe.

Entgegen der größten Befürchtungen wurden in der Sendung aber keine Ferber-Tipps verteilt, die Eltern wurden nicht dazu animiert die Kinder schreien und weinen zu lassen um „sich selbst beruhigen zu lernen“. Puh. Aber man sah dennoch viele Eltern gebückt über oder liegend neben kleinen Gitterbettchen. Ich verstehe so etwas einfach nicht. Ich persönlich hätte da gar keine Lust drauf, das Kind ständig wieder in sein Bett zu tragen oder mich stundenlang über ein solches Bett zu beugen, nur damit das Kind in selbigem schläft. Warum? Was ist der Ursprung dieses doch sehr westlichen Gedankens, dass das Kind alleine in seinem Bett schlafen muss? Und das am liebsten so früh wie möglich.

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Bild gefunden auf pixabay.com

Ich meine, wenn DAS das Geheimnis für gesunden und langen Kinderschlaf wäre, bitte, dann würde ich mich vielleicht darauf einlassen. Ist es aber nicht. Im Gegenteil. Ich bin der Meinung, dass schlecht schlafende Kinder oftmals (natürlich nicht immer, auch eine Perlenmama hat kein Allheilmittel) ein Bedürfnis nach Nähe haben. Wie die Tochter einer Freundin mal anmerkte:“Warum dürfen Mama und Papa zusammen schlafen, ich muss aber alleine schlafen?“. Und irgendwie hat sie ja recht. Warum verlangen wir von den Allerkleinsten etwas, was wir selbst nur sehr ungern tun?

Unsere persönliche Lösung gegen nächtliches Aufwachen, gegen durchwachte Nächte und für einen gesunden und tiefen Schlaf ist ja das Familienbett. Die Perle schläft abends mittlerweile in ihrem Bett ein (seit sie ihr neues Bett hat, auf eigenen Wunsch), aber mit dem Wissen, dass sie jederzeit in meinem Bett willkommen ist. Und das ist sie, solange sie will. Nein, ich habe nicht die Sorge, dass sie das noch mit 18 macht. Nein, ich denke nicht, dass das ungesund oder untypisch oder was weiß ich wäre. Nein, ich kann so auch wunderbar schlafen. Ich find das ein ganz natürliches Bedürfnis nach Nähe, welches ein 4-jähriges Kind in dieser Welt haben darf.

auftanken

Damit ein Familienbett aber für alle Beteiligten gesunden Schlaf bedeutet, müssen ein paar Dinge stimmen. Die Liegefläche muss für alle Familienbett-Nutzer ausreichen und weich/hart genug sein. Keiner mag gern auf 30 cm oder auf einem harten Bettrahmen in der Besucherritze schlafen. Keiner wird gern getreten, oder unter zu vielen Decken und Kissen begraben. Daher kann es schonmal passieren, dass wenn die Familie sich vergrößert auch das Familienbett ein Upgrade braucht.

Hier in der Perlenwelt steht das auch bald an und die Perle und ich planen schon fieberhaft wie wir das mit dem neuen Familienbett-Bewohner lösen. Eine tolle Quelle für Inspirationen und Ideen ist hier Pinterest. Hier habe ich ganz viele DIY Ideen für Familienbetten gefunden, die sich bei anderen Familienbett-Clans bewährt haben. Schaut doch mal rein, vielleicht ist auch für euch eine Lösung dabei.

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Oft scheitert das Familienbett aber nicht daran, dass es von einem Familienmitglied komplett abgelehnt wird, oder dass man es nicht schafft ein paar Holzleisten aneinanderzunageln. Nein, auch die richtige Matratze zu finden kann hier ein Problem werden. Doch auch hier gibt es Lösungen. Zum Beispiel hat der Matratzen-Versand Dormando extra eine Auswahl XXL-Matratzen in seinen Shop mit aufgenommen. Hier kann man Matratzen bekannter Marken und mit Top-Qualität in Größen bis zu 200×220 cm (in allen Härten, Höhen und für alle Körpertypen) bestellen. Natürlich gibt es für diese großen Matratzen auch das richtige Zubehör. Und da solch große Matratzen wahrscheinlich nicht ins Familien-Auto passen liefert Dormando natürlich auch bis nach Hause. Auf einer solch großen Liegefläche sollten sich wirklich alle Familienbett-Mitglieder wohlfühlen und in einen gesunden Schlaf finden.

Und nein, ich denke wirklich nicht, dass Kinder ewig im Familienbett bleiben. Irgendwann nabeln sie sich ab und durchleben eine Autonomiephase, in der sie sich Abstand wünschen. Dann tun sie dies aber aus eigenem Wunsch und ohne Zwang und mit dem gesunden Wissen, dass ihnen immer der Wunsch nach Nähe gewährt werden wird. Ich bin von der festen Überzeugung dass solche Wurzeln selbstbewusst und gesund machen. Und genau das wünsche ich mir für die Perle.

Sonntagsmuckelei

Nachtrag: Ich würde es wirklich schade finden, wenn sich durch diesen Artikel jemand auf die Füße getreten fühlt. Hier beschreibe ich nämlich wie UNSER Weg aussieht, wie es für UNS funktioniert. Dass es halt ein bestimmter Weg ist mit einem bestimmten Namen…und der heißt Familienbett. Aber ich habe auch ganz ausdrücklich gesagt (und sage es gern noch einmal), dass das ein Konstrukt ist, mit dem ALLE Beteiligten klarkommen müssen und nicht alle Leute sind eben Familienbett-Typen. Also: Ich veruteile niemanden, genau so wenig möchte ich selber verurteilt werden. Ich plädiere eher dafür, dass sich Eltern von dem Gedanken freimachen dass ihre Kinder zu einem bestimmten Zeitpunkt irgendetwas machen/können müssen. Nein, Eltern sollen frei sein auf ihren Bauch, ihr Herz und auf ihre Kinder zu hören. Blendet die Ratgeber, die Zeigefinger, die „warum machste nicht dies und jenes“ aus und versucht auch mal was unorthodoxes. Vielleicht erlebt ihr ja eine Überraschung (dass hiervon Fälle ausgeschlossen sind, bei denen Rechte und Wohl der Kinder misachtet werden muss ich wohl nicht dazu sagen, tu es aber vorsichtshalber mal).

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4 Comments

  • Reply
    Impressions of Life
    13. Oktober 2016 at 08:13

    Super geschrieben! Eine Freundin baut sich jetzt auch ein DIY-Familienbett aus IKEA-Regalen. Für uns stand auch immer fest, das unser Sohn, so lange er möchte, in unserem Bett schlafen darf. Nach 1,3 Jahren wollte er aber in sein Zimmer umziehen. Ich war traurig darüber…. Jetzt ist er 5 Jahre alt und nur wenn er krank ist, soll jemand bei ihm im Bettchen schlafen, ansonsten braucht er nachts seine Ruhe und Freiraum, dürfte aber immer zu uns kommen – noch heute! Liebe Grüsse

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    Matthias Wilke
    13. Oktober 2016 at 09:18

    Unser Familienbett besteht aus einem 140cm und einem 160cm Bett – also mit 3 Meter Liegefläche für uns 4 mehr als genug. In den mittlerweile 4 Jahren mit Familienbett, hatten wir keine 10 Nächte, in denen wir mal länger wach waren, sonst haben die Kinder durchgeschlafen oder sind nur kurz aufgewacht und gleich wieder eingeschlafen. Als Vater fand ich den Gedanken anfangs seltsam, mit allen in einem Bett zu liegen, mittlerweile finde ich den Gedanken seltsam, ein Baby oder Kind alleine schlafen zu lassen und würde es immer wieder so tun 🙂
    Sobald die Kinder das nicht mehr wollen, können wir die Betten einfach auseinander schieben oder auch in verschiedene Zimmer verteilen – dadurch haben wir uns auch die Anschaffung von extragroßen Betten und Kinderbetten erspart 😉

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    pueringer
    13. Oktober 2016 at 22:34

    Bei mir durften die Kinder auch ins Bett, ich hatte nur Angst, als sie noch sehr klein waren, dass ich sie erdrücke. Mittlerweile liegt jeder in seinem eigenen Bett, aber ich noch im gleichen Zimmer. Es ist gut für uns alle, mein Sohn hat ab und zu Albträume und er kommt besser zur Ruhe, wenn ich sofort präsent bin. Und wie beschrieben, irgendwann hört sich das sowieso auf, also genieße ich es noch, sie atmen, seufzen, Zähne knirschen und plappern zu hören.

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    Mamamulle
    21. Dezember 2016 at 02:11

    Wir haben aktuell ein Teilzeit-Familien-Bett. =) Und das klappt super.

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