An die Teenie-Perle – ein Brief an meine 16-jährige Tochter


Mein kleines Mädchen,

ich weiß, dass du das nicht gerne hörst, denn du bist ja schon so groß und selbstständig. Aber für deine Mama wirst du immer irgendwie das kleine Mädchen bleiben. Auch wenn ich furchtbar stolz darauf bin, was für eine tolle junge Frau aus dir geworden ist.

Ich hoffe die Pubertät hat es gut mit dir gemeint und du hast nicht zu sehr mit Selbstzweifeln und dem ganzen Erwachsen-werden zu kämpfen. Auch hoffe ich, dass wir zwei uns noch immer so gut verstehen und es nicht allzu uncool für dich ist deine olle Mama noch als Freundin und Vertraute anzusehen.

Gerne denke ich an unsere gemeinsame Zeit zurück. Was hatten wir für einen Spaß zusammen. Wir haben so viel gespielt, gebastelt, gesehen. Unsere Urlaube fand ich immer ganz toll und unsere gemeinsamen Ausflüge. Ich habe es geliebt mit dir die Welt zu erkunden und zu sehen, wie du alles aufsaugst und dann darüber berichtest. Nun gehst du langsam eigene Wege und hast Spaß daran die Welt auch mal selbstständig zu erkunden. Ich höre dir so gerne zu, wenn du von deinen Erlebnissen erzählst.

Ich hoffe die Schule macht dir Spaß. Ich habe immer sehr gerne gelernt, das weißt du. Doch in meiner Teenie-Zeit hatte ich meist wichtigere Dinge zu tun. Denk immer daran, ich habe mich oft nach meiner Schulzeit zurück gesehnt, denn retrospektiv war das eine ganz tolle Zeit. Nur wenn man mitten drin steckt merkt man das nicht immer so. Versuche es zu genießen, du wirst nie wieder so viele Freiheiten haben wie in dieser Zeit.

Ich hoffe auch, dass du nette Freunde und Freundinnen gefunden hast. Ich hatte damals einen tollen Freundeskreis in der Schule, der mich getragen hat und mir beistand. Manche von ihnen kennst du auch, denn wir sind immer noch in Kontakt. Ich hoffe, solche Menschen hast du auch in deinem Leben und dass sie dir gute Freunde geworden sind. Das ist sehr wichtig.

Ich wünsche mir, dass du etwas von meiner Reiselust geerbt hast und Spaß daran hast die Welt zu erkunden. Gerne würde ich dir alle deine Reiseträume und Wünsche erfüllen. Solltest du wie ich mit 18 einfach mal raus wollen und die Welt sehen, dann würde ich dich natürlich schrecklich vermissen, aber ich würde dir niemals im Wege stehen. Geh deinen Weg und sei dir sicher: Ich freue mich immer wahnsinnig, wenn du mit neuen Geschichten nach Hause kommst.

Es kann auch sein, dass wir uns manchmal nicht so gut verstehen. Das ist ganz normal, wir sind uns einfach sehr ähnlich, da passiert es schonmal, dass man sich streitet. Doch sei dir immer sicher: Ich liebe dich mehr als alles andere auf der Welt und möchte immer nur das beste für dich. Daher kann es sein, dass ich manchmal etwas streng bin. Vor allem wenn ich sehe, dass du die gleichen Fehler machst wie ich damals. Doch ich weiß, dass ich dir auch vertrauen muss und dass du manchmal besser weißt, was man dir schon zutrauen kann. Da muss deine olle Mama lernen ihr kleines Mädchen loszulassen. Das ist manchmal gar nicht so einfach, weißt du?

Mütter sind immer voller Sorge. Ob das alles so richtig ist was sie machen oder wie sie Entscheidungen treffen. Du bist mein erstes Kind und ich hatte noch nie die Verantwortung für einen Menschen, der bald erwachsen wird. Vergib mir also, wenn auch ich mal Fehler mache. Wir können hoffentlich noch immer über alles reden und Kompromisse finden. Ich wünsche mir, dass wir das nie verlernen.

Ich bin gespannt was du mal werden willst. Hast du das handwerkliche Interesse von deinem Papa geerbt oder bist du eher die Denkerin wie deine Mama? Oder willst du vielleicht etwas ganz anderes machen? Ich hoffe, dass du dir deinen Traum erfüllen kannst und werde dir dabei helfen so gut ich kann und so viel wie du willst. Es ist toll, Träume zu haben und darauf hin zu arbeiten. Natürlich fänd ich es ganz klasse wenn du auch studieren würdest. Schon allein wegen des Studenten-Daseins. Das war die beste Zeit in meinem Leben, nie hatte ich soviel Spaß und Freude an einer Sache. So ein Erlebnis wünsche ich dir natürlich auch, aber das soll kein Druck sein. Geh deinen Weg, ich hoffe, ich darf dich ein Stück weit begleiten.

Auch hoffe ich, dass du mich immer noch als deine Vertraute, deine Freundin ansiehst. Denn ich habe dich furchtbar lieb und möchte gern an deinem Leben teilhaben. Auch wenn ich manchmal nervig bin oder total es total uncool ist sich mit seiner Mutter so gut zu verstehen, so hoffe ich, dass dir das nichts ausmacht. Ich möchte doch nur miterleben wie du erwachsen wirst. Deine Träume, Wünsche und Ängste kennen und sie mit dir gemeinsam bewältigen. Ich bin immer für dich da, auch wenn ich weiß, dass du manche Dinge auch lieber mit dir selbst ausmachen willst. Doch wenn das mal nicht so richtig klappt und du auf die Nase fällst, dann bin ich immer da um dir die Hand zum aufstehen zu reichen. Versprochen.

Ich habe dich lieb und bin furchtbar stolz auf dich,

Deine Mama

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2 Comments

  • Reply
    MäuseMama Katha
    7. Januar 2016 at 17:35

    *tränen weg wisch*

  • Reply
    "War was...?" im Januar 2016 - Mami Anders
    2. Februar 2016 at 17:56

    […] ihrem „Brief an meine 16-jährige Tochter“ hat die Perlenmama ihre Hoffnungen und Wünsche an das Teenie-Ich ihrer kleinen Tochter […]

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